Modern asiatisch sollte die Küche des Roy&Pris sein, versprach die EssPress und da war klar, eine der nächsten Date Nights würde uns in den relativ neuen Laden im Weinbergsweg führen, zumal das nah an heimischen Gefilden liegt.
Wir starteten relativ früh und kamen daher ohne Reservierung zu einem schönen Platz, wenngleich es eigentlich nur schöne Plätze im sagenhaft gelungen gestalteten Gastraum gibt. Obwohl der Raum recht klein und die Tische ziemlich eng gestellt sind, komt ein Gefühl der Intimität auf. Grund ist ein fantastisches Beleuchtungskonzept.
Das Ambiente ist stylisch, die offene Küche im Eingangsbereich macht Appetit schon beim Betreten und der Service ist charmant: es fällt leicht im Roy&Pris vom Arbeits- in den Essengehmodus zu rutschen.
Roy&Pris – Sharing is caring
Die Karte war übersichtlich und die Kellnerin erklärte uns, dass pro Person zwei bis drei Gerichte zur Sättigung nötig sein dürften und wir gut daran täten in zwei Durchgängen zu bestellen und dann alles zu teilen. Als Spezialität des Hauses empfahl Sie uns Man Tou, gedämpfte Hefebrötchen zum selber füllen. Auch hier gehören zwei Teilchen zu einer Bestellung, so dass Teilen leicht fällt. Das asiatische Tapas-Konzept liegt uns sehr, sorgt es doch dafür, dass das Dinner nicht nach 30 Minuten beendet ist.
Wir orderten schwarze Morcheln mit Sardinen, Ingwer und Chili als kalten, eine Frühlingsrolle mit Ente und Maronenals warmen Starter. Beides war extrem gelungen; die Morchel-Fisch-Kombi überraschte mit toll zusammenpassenden Gegensätzen, die Ente in der Frühlingsrolle war herrlich herzhaft. Dann gab es Kalbsrippchen und Man Tou mit Pulled Duck. Letzteres war gut und kräftig gewürzt, die selbstgefüllten Teigtaschen ein Gedicht. Bei den Kalbsrippchen hatten wir uns mehr versprochen, es waren nicht die Finger-lickin Low and Slow Kalbsrippchen, die es 700 Meter die Straße runter im Noto gibt. Hier hing noch eine Menge fett am Knochen und auch der Gargrad war noch nicht da, wo wir ihn erhofft hatten. Der zur Abrundung bestellte Schweinebauch ‚Wu Xi‘ schmort ebenso in dunkler Sojasauce wie der ‚Dong Po‘ im Dr. Tos, kann diesem aber nicht das Wasser reichen, weil wieder ein paar Stunden Schmorzeit fehlen.
Die Weinkarte im Roy&Pris ist klein aber schön sortiert, die Preise von Getränken wie Speisen sind auf Mitte-Niveau. Das Essen war teilweise großartig, bei den lang zu schmorenden Fleischgerichten hatten wir einen eiligen Tag erwischt. Das mag an anderen Tagen besser sein. Das Roy&Pris ist unbedingt einen Besuch wert, wenn die Torstraße zum Jagdgebiet gehört. Eingefleischte Kreuzberger und Friedrichshainer haben mit dem Transit oder dem Dr. To’s Alternativen vor Ort.
Hier geht’s zur Website von Roy&Pris
Ambiente: modern, elegant, berauschend
Preise: gehoben
Preis-Leistungsverhältnis: gut
Fazit: einen Besuch wert